Ob die “Santa Maria”, die “Queen Anne’s Revenge” oder die “Bounty”: In der Seefahrt wurden schon viele Schiffe berühmt. Bei den deutschen Segelschiffen erlangte neben der “Pamir” besonders die “Gorch Fock” internationale Bekanntheit – und sorgt heute noch für viele Irritationen.
Die ursprüngliche “Gorch Fock” lief 1933 vom Stapel. Benannt wurde die Bark nach dem deutschen Schriftsteller Gorch Fock (bürgerlich Johann Wilhelm Kinau). Fock kam in der Seeschlacht am Skagerrak während des Ersten Weltkrieges an Bord der “SMS Wiesbaden” ums Leben.
1945 wurde die “Gorch Fock” wegen der vorrückenden Roten Armee von der eigenen Mannschaft versenkt. 1948 hoben die Sowjets das Wrack und machten es wieder seetüchtig. Von 1951 bis zur Auflösung der Sowjetunion fuhr das Schiff unter dem Namem “Tovarishsh”. Von 1991 bis 2003 war sie dann Eigentum der Ukraine.
Seit 2003 liegt das Schiff wieder unter dem Namen “Gorch Fock” in Stralsund vor Anker. Das Schiff ist bis heute nicht seetüchtig. Mit privaten Geldern soll sich dies jedoch ändern.
Die “Gorch Fock II”
1958 wurde die “Gorch Fock” von der neu gegründeten deutschen Marine nachgebaut. Da die “Gorch Fock I” von 1933 zu diesem Zeitpunkt unter dem Namen “Tovarishsh” war eine Neuvergabe des Schiffsnamens möglich.
Die “Gorch Fock II” ist bis heute als Segelschulschiff in Dienst und ist stets ein Besuchermagnet auf der “Hanse Sail” in Warnemünde. Beide Schiffe werden heute häufig verwechselt. Vielen Menschen ist darüber hinaus auch nicht bewusst, dass zwei Schiffe mit dem Namen “Gorch Fock” existieren.